Mit dem Vermächtnis seiner privaten Kunstsammlung begründete der Frankfurter Kaufmann und Bankier Johann Friedrich Städel (1728–1816) ein öffentliches, für alle zugängliches Kunstmuseum von internationalem Rang – das Städel Museum. Der Sammler hinterließ einen Schatz, der neben Gemälden und Druckgrafiken auch über 4.600 Zeichnungen umfasste. Lange Zeit konnte nicht nachvollzogen werden, welche Zeichnungen des heutigen Museumsbestands ursprünglich aus seiner Sammlung stammen. Nun ist es dem Städel nach mehrjährigen Forschungen gelungen, die Zeichnungssammlung des Stifters erstmals weitgehend zu rekonstruieren und rund 3.000 Werke zu identifizieren, die bis heute im Museum erhalten sind. Das Städel präsentiert eine Auswahl von 95 Meisterzeichnungen, die einen exemplarischen Eindruck vom Zuschnitt, der Ordnung und der künstlerischen Bedeutung der einstigen Zeichnungssammlung von Johann Friedrich Städel vermitteln. Herausragende Arbeiten von Raffael, Correggio und Primaticcio, Watteau, Boucher und Fragonard, Dürer, Roos und Reinhart sowie Goltzius, Rembrandt und De Wit werden in der Sammlungstradition des Stifters nach „europäischen Schulen“ geordnet gezeigt und in dem begleitenden Ausstellungskatalog ausführlich besprochen.
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